Ebenheitstoleranzen im Metallbau

Was sind allgemeine Ebenheitstoleranzen?

Die Oberfläche eines Werkstoffes gilt als eben, wenn sie komplett glatt ist und sich keine Erhöhungen oder Vertiefungen weder optisch noch haptisch feststellen lassen. Ist das nicht der Fall, so ist auch die Ebenheit dieses Materials natürlich nicht mehr zu 100% gegeben.

Als Ebenheitstoleranz werden solche Abweichungen einer geraden Ebene bezeichnet, unter denen die Fläche eines Werkstücks (z. B. aus Stahl) dennoch als eben gilt und ihren Zweck für beispielsweise den Einbau in Maschinen erfüllen kann. Die Ebenheitstoleranzen sind dabei als absolute Grenzwerte zu verstehen. Es gibt Ebenheitstoleranzen sowohl für Metall als auch Ebenheitstoleranzen für Blech und andere Werkstoffe.

Maßabweichungen entstehen im Fertigungsprozess beispielsweise aus folgenden Gründen:

• elastische Deformationen durch die Einspannung des Werkstücks bei der Zerspanung
• Nachgiebigkeit der Werkzeughalterung
• Maschinenschwingungen
• Spannungen im Material

Je nach (End-)Produkt dürfen Abweichungen maximal 0,01 Millimeter oder sogar mehrere Zentimeter betragen. Die zulässigen Toleranzen für die Ebenheit einer Oberfläche werden meist schriftlich im Fertigungs- bzw. Skizzenplan des Werkstücks festgehalten. Durch die Bemaßung der Zeichnung werden die gesamten geometrischen Produktspezifikationen eines Werkstücks, also Länge, Breite, Höhe, Durchmesser, Radius und Form exakt definiert, damit das Werkstück korrekt produziert werden kann.

Weitere Toleranzen neben der Ebenheitstoleranz

Ein kleiner Überblick über die wichtigsten der verschiedenen Toleranzarten:

Form- und Lagetoleranz

Form- und Lagetoleranzen in technischen Zeichnungen sind in den Normen DIN ISO 1101 und 5459 spezifiziert. Bei Formtoleranzen gibt es Abweichungen in Bezug auf unter anderem Rundheit, Zylindrizität, Geradheit, Linienform oder Ebenheit eines Werkstücks. Die Ebenheitstoleranz ist damit Teil der Formtoleranz. Bei Lagetoleranzen sind es Abweichungen hinsichtlich Rechtwinkligkeit und Neigung.

Maßtoleranz

Der Gegenstand hat hier die richtige Form und ist auch eben. Lediglich bei den Abmessungen gibt es Abweichungen. Das ist der Fall, wenn zum Beispiel ein Quader keine Kantenlängen von 3,45 cm hat, sondern 3,47 cm. Ob diese Abweichung tolerierbar ist, ist ebenfalls im entsprechenden Skizzenplan aufgeführt.

Rundlauftoleranz

Der Rundlauf beschreibt den Umfang, den ein Werkstück hat, während es um eine Achse gedreht wird. Der Rundlauf hängt von der Rundheit des Objekts ab bzw. der Rundheit der runden Fläche (z. B., bei einem Zylinder). Abweichungen im Umfang, die noch im Rahmen liegen, werden also als Rundlauftoleranzen bezeichnet.

Toleranzen in der Parallelität

Bei der Parallelität geht es um die gleiche Dicke einer Platte an allen Stellen. Wie bei der Ebenheitstoleranz sind auch hier leichte Variationen möglich. Die Platte ist dann von der Seiten aus betrachtet an einer Stelle etwas in die Breite gezogen oder eingedrückt. Der Abstand zwischen den beiden Oberflächen ist also nicht durchgehend ideal. Auch hier ist meist eine Maßtoleranz von wenigen Millimetern erlaubt.

Was ist die Konsequenz beim Überschreiten der Ebenheitstoleranzen?

Sind die Abweichungen beim fertigen Produkt größer als im Plan festgehalten, so handelt es sich nicht mehr um Ebenheitstoleranzen, weil die Abweichungen nicht mehr toleriert werden können. Der Einsatz des Werkstücks ist dann unmöglich oder das Endprodukt ist in seiner Funktionsweise grundlegend beeinträchtigt. Das Werkstück oder Bauteil ist dann trotz restlicher korrekter Fertigung für das Endprodukt und somit für den Kunden eventuell nicht brauchbar, weil es für den angedachten Einsatz nicht infrage kommt.

Die Möglichkeiten sind dann, das vorhandene Werkstück passend zu bearbeiten, sofern es möglich ist, oder ein neues ersetzendes Werkstück anzufertigen. Beide Lösungen sind kosten- und arbeitsintensiv. Die Auslieferung der Endprodukte wird verzögert, weil fehlende Angaben erst vom Auftraggeber erfragt und nachträglich ergänzt werden müssen. Und auch Tippfehler und widersprüchliche Angaben in Bezug zu den Ebenheitstoleranzen führen zu Rückfragen oder falschen Produktionen, weil der Fehler nicht im Vorfeld als solcher erkannt wird. So können falsche Doppelbemaßung oder Tippfehler beim Radius, große Auswirkungen auf das Bauteil und dessen Einsatzgebiet haben.

Das sind die Gründe, weshalb es sich dringend an Ebenheitstoleranzen zu halten gilt und genaueste Arbeiten stets auszuführen sind.  Es ist auch möglich, dass die Ebenheitstoleranzen nicht eingehalten wurden, die Abweichungen jedoch das Endprodukt nicht beeinträchtigen.  Das ist jedoch nur sehr selten der Fall und kommt beispielsweise im Präzisions-Maschinenbau gar nicht vor.

Ebenheitstoleranzen bei der Fertigung von Bauteilen

Neben der Blechbearbeitung München und der Metallverarbeitung München sind Ebenheitstoleranzen auch im Bau von Gebäuden ein wichtiger Teilaspekt. Werden die Ebenheitstoleranzen nach DIN 18202 (Toleranzen im Hochbau) eingehalten, gewährleistet dies das funktionsgerechte Zusammenfügen von Bauteilen oder Bauwerken, ohne dass Anpass- oder Nacharbeiten erforderlich sind. Das Stichmaß dient als Hilfsmittel zur Ermittlung der Ebenheitsabweichung. Es wird jedoch nur beim Gebäudebau angewendet und nicht im Metallbau München, welches das Fachgebiet von Stoll Feinblechtechnik ist.

Wenden Sie sich für die Lohnfertigung gerne an unseren Betrieb. Wir achten akribisch auf die Messungen und zulässigen Abweichungen, sodass es weder zu Verzögerungen noch zu finanziellen Einbußen kommt. Nehmen Sie gerne unverbindlich Kontakt mit uns auf.

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